Auch in diesem Jahr traf sich im Raumschiff eine Gruppe von Bildungsfachleuten, um einen Tag lang selber zu tüfteln, Erfahrungen zu sammeln und zu reflektieren, wie das Gelernte in die eigene MINT-Praxis umgesetzt werden kann. Ryan Jenkins von Wonderful Idea Co kam für diesen Kurs zum zweiten mal ins Raumschiff und versetzte die wundervollen Ideen in unseren Köpfen und Fingern in Bewegung.
DER ANSATZ: MEHR ALS ‚NUR‘ BASTELN
Der Workshop nimmt jegliche Angst vor dem Umgang mit Technik und Informatik. Es ist ja nicht Angst. Nur eine Unsicherheit, wie ins technische Tüfteln oder ins Programmieren einsteigen, was damit anfangen, wie weiterkommen.
Der Trick ist die Verbindung von low- und high-tech: Bastelmaterialien und technische Teile aus dem Alltag kombiniert mit benutzerfreundlichen elektronischen Komponenten. Die Materialien werden sorgfältig ausgewählt, möglicherweise unbekannte Teile angeschrieben und so angeordnet, dass das intuitive Verständnis unterstützt wird.
Bei Ryans Art von Experimentieren ist die Technologie – Mechanik, Kabel, elektronische Teile, Platine – immer sichtbar statt im designten Körper eines perfekt funktionierenden Roboters versteckt. Es wird geklebt, gesteckt, geklammert statt gelötet, damit sich die Ideen ungehindert entfalten können.
Sogar der Code ist sichtbar!
VORMITTAGS: TOY DISSECTION
Diese Aktivität macht so viel Spass! Wir benutzten Aufziehfigürchen, billige Massenspielsachen, die gar nicht so einfach zu finden sind in der hochpädagogischen Schweiz:-)
… aber die erstaunlich viele verschiedene Bewegungen machen können. Wir liessen sie ihre Bahnen mit in Farbe getunkte Ohrwättchen aufzeichnen. So lustig!
Wie funktioniert jedes einzelne überhaupt? Wir stellten uns das Innere vor und zeichneten es auf. Erst danach öffneten wir es und liessen uns überraschen …
Das wundervolle neue Leben von drei der Aufziehspielsachen :-)
NACHMITTAGS: COMPUTATIONAL CREATURES
Nach einer kurzen Demonstration, wie man Code herunterladet und auf micro:bit speichert, wurden wir ins kalte Wasser geworfen. Wir probierten, überlegten und probierten wieder. Wir tüftelten am Code herum genau gleich wie an einer mechanischen Übersetzung oder einem kniffligen Entwurf. Wo liegt das Problem? Am Code, am Verbindungsteil, an der Kreatur, die wir tanzen lassen wollten? Die Zeit verging im Flug, und obwohl wir nicht alles zum Funktionieren brachten, stellten wir fest, dass wir tief ins Programmieren und Tüfteln eingestiegen waren.
FAZIT
- Programmieren ist eine riesige Tüftelei
- Leider ist es nicht so einfach, ständig muss man herausfinden, warum etwas nicht geht – eben tüfteln!
- Wenn es läuft, macht es Spass :-)
Wir werden diesen Ansatz im Raumschiff auf jeden Fall weiter verfolgen. Ich hoffe, dass auch einige der KursteilnehmerInnen mit Toy dissection und Computational Creatures weiter machen werden und würde mich über jedes Feedback und alle Fotos freuen!