SCIENCE CAFÉ
Das Raumschiff lädt eine Spezialistin / einen Spezialisten aus einem Gebiet der Astronomie, der Sonnenphysik, der Kosmologie ein. Der kleine Rahmen mit höchstens 20 BesucherInnen erlaubt die Begegnung auf Augenhöhe, viel Zeit für Fragen und den Gedanken- und Erfahrungsaustausch auch zwischen den Gästen. Es kommen Interessierte mit verschiedenen Hintergründen und Perspektiven. Vorbildung braucht es keine. Der Versuch, sich die unvorstellbaren Phänomene unseres Universums vorzustellen oder sie gar zu verstehen, bringt die Gehirne manchmal ganz schön zum Glühen. Willkommen im Science Café!
Raumschiff – Werkstatt für Astronomie
Am Wasser 4, Zwicky Süd
8600 Dübendorf
OpenStreetMap
Tram 12 ab Bhf Stettbach oder Wallisellen bis Neugut
oder Bus 759 bis Neugut Süd
Im Quartier sind nur wenige Parkplätze vorhanden
VERGANGENE SCIENCE CAFÉS
24. Januar 2020
Direkt aus dem Lab:
STIX – das Schweizer Space-Teleskop für die Sonne
Mit Prof. Säm Krucker (FHNW, Astrophysiker, Projektleiter STIX) und Prof. André Csillaghy (FHNW und Co-Leiter Raumschiff)
Ein Weltraumteleskop bauen ist Handarbeit, Präzisionsarbeit und Teamarbeit. Wenige Tage vor dem Start im Kennedy Space Flight Center zeigt uns Säm Krucker direkt aus dem Lab, wie das Röntgenteleskop STIX an der Fachhochschule Nordwestschweiz geplant und gebaut wurde. Es wird am 5. Februar (CH 6. Februar) an Bord der Raumsonde Solar Orbiter der Europäischen Weltraumagentur ESA mit neun anderen Forschungsinstrumenten zur Sonne fliegen und ihr zeitweise näher kommen als der Planet Merkur.
Ziel der Mission ist es, zu verstehen, wie die Sonne ihre Umgebung und das gesamte Sonnensystem beeinflusst – auch die Erde. Dazu werden Bilder der Sonne von sehr nahe sowie Messungen vor Ort in der Sonnenatmosphäre gemacht. Im Hintergrund steht das so genannte ‘Coronal Heating Problem’: die grosse ungelöste Frage der Sonnenphysik, warum sich die Temperatur der Sonne von 6000 Grad an der Oberfläche in ihrer Atmosphäre, der Korona massiv erhöht – auf eine Million Grad! – statt sich abzukühlen, wie zu erwarten wäre.
Das Röntgenteleskop STIX ist auch ein bisschen das Baby der Raumschiffleute, vor allem Andrés. Die Geschichte ist Folgende: Die Sonnenphysik hat in der Schweiz eine lange Tradition. Nachdem die ETH zu Beginn des Jahrtausends auf Kosmologie fokussierte, ist es André und Säm gelungen, die Sonnenphysik und alle damit verbundenen Kompetenzen in der Schweiz zu behalten und zeitgemäss weiterzuentwickeln (Data Science) – an der FHNW.
Wie immer lässt dieses Science Café viel Raum zum selber denken, an den grossen Fragen des Universums und unserer Existenz darin herumzustudieren, und mit einem Experten sowie den anderen Gästen auf Augenhöhe ins Gespräch zu kommen.
Mehr zum Röntgenteleskop STIX
Mehr zur Sonnenphysik an der FHNW
Dieses Science Café wieder als Science & Soup
Essen ab 19.00, Apéro, Suppe, Dessert: 18.00 CHF (Getränke separat)
Science ab 20.00: 10.00 CHF (Mitglieder 5.00)
Reservation von Vorteil, da begrenzte Platzzahl
27. November 2019
Die Erkundung des Weltalls – Was bringen Roboter, was Menschen?
Prof. Kathrin Altwegg, Universität Bern, Mission Rosetta
Prof. Olivier Ullrich, Universität Zürich, Space Biology
Die grossen Fragen “Was ist da draussen im Universum?”, “Woher kommt alles und wie hängt es zusammen?” und “Sind wir die einzigen?” beschäftigen die Menschen seit Jahrtausenden. Die Erkundung des Weltalls ist jedoch nicht gratis, auch wenn das Budget dafür im Vergleich zu anderen gesellschaftlichen Ausgaben relativ klein ist. Aber lohnt sich eine solche Erkundung überhaupt? Soll man das Geld nicht für Wichtigeres ausgeben?
In unserem ersten kontroversen Science Café möchten wir eine Expertin und einen Experten fragen, was ist die gesellschaftlich Motivation für ihre Tätigkeit ist. Weiter möchen wir die Vorteile und Nachteile der Raumfahrt mit Besatzung gegenüber der robotischen Exploration zur Diskussion stellen. Ergänzen sich die Bereiche oder stehen sie im Wettbewerb?
Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch mit und zwischen zwei ausserordentlich kompetenten Personen:
- Frau Prof. Altwegg (Astrophysikerin, Uni Bern) ist eine Expertin der robotischen Exploration: Sie trug massgeblich zur ESA-Mission Rosetta bei, mit der der Komet Tschuri erforscht wird.
- Herr Prof. Ullrich (Weltraumbiologe, Uni Zürich) ist ein Experte für die Raumfahrt mit Besatzung. Er unternimmt u.a. Null-Gravity Flüge über dem Flugplatz Dübendorf.
Wir hoffen, dass uns diese Debatte auch Hinweise geben wird, in welche Richtung die weitere Erkundung des Weltalls gehen wird, und wie die Schweiz sich daran beteiligen soll.
Dieses Science Café wieder als Science & Soup
Essen ab 19.00, Apéro, Suppe, Dessert: 18.00 CHF (Getränke separat)
Science ab 20.00: 10.00 CHF
Mittwoch, 24. Oktober 2018, ab 19.00
Das unsichtbare Universum der Radiowellen
Mit Christoph Brem, Radioteleskop-Ingenieur
Das sichtbare Licht, das Sterne und Galaxien ausstrahlen, genügt nicht, um das Universum zu erforschen. Unsichtbare Strahlen und Wellen enthüllen Formen und Strukturen, die viel zu unserem Wissen über das Universum beitragen. Ein grosser Teil der unsichtbaren Strahlung – Mikrowellen, Röntgen-, Gamma- und ein grosser Bereich der UV-Strahlen – gelangen jedoch nicht durch die Atmosphäre bis zur Erde. Diese können wir erst beobachten, seit wir entsprechende Geräte mit Sonden in den Weltraum schicken können.
Anders mit Radiowellen aus dem All: Sie können auf der Erde empfangen werden mit Instrumenten, die von einfachen Antennen bis zu riesigen Anlagen mit grossen Satellitenschüsseln reichen. Radioastronomie ist ein Gebiet, in welchem Amateure oder Länder mit geringen Mitteln spannende Foschung machen können und gleichzeitig riesige globale Organisationen Kontinente übergreifende Infrastrukturen bauen.
In diesem Science Café führt uns der Ingenieur Christoph Brem in die Grundlagen der Radioastronomie ein, erklärt Teleskope und Empfänger und berichtet über seine Arbeit in Australien, wo einige der wichtigsten Radioteleskope stehen. Christoph Brem arbeitete ab 2007 für die Australische Wissenschaftsagentur CSIRO als Ingenieur für verschiedene Radioteleskope sowie für das South Pole Telescope der University of Chicago, bevor er 2016 in die Schweiz zurück kehrte.
Dieses Science Café wieder als Science & Soup
Essen ab 19.00, Apéro, Suppe, Dessert: 20.00 (Getränke separat)
Science ab 20.00, Eintritt: 10.00
Reservation von Vorteil, da begrenzte Platzzahl, Formular unten
Das Australia Telescope Compact Array (ATCA). Bild: Cornelia Brem
Freitag, 2. Februar 2018, ab 19.00
Das farbige Universum durch eine Spiegelreflexkamera
Die ersten Schritte zur Astrofotografie
Mit Vaclav und Jitka Ourednik vom Alpine Astrovillage Lü Stailas
Über sich Milliarden Sterne: die Milchstrasse!
Im Val Mustair (Graubünden) ist der Nachthimmel so dunkel, dass man das Gefühl für die Grösse des Universums und die eigene Winzigkeit irgendwo in dieser riesigen Galaxie eindrücklich erfahren kann.
Im Dorf Lü haben Vaclav und Jitka Ourednik vor zehn Jahren ein Zentrum für Astronomie und Astrofotografie geschaffen, in dem sich Anfänger/innen bis Profis in die Himmelsbeobachtung und die Astrofotografie vertiefen können. Alles ist vorhanden, Teleskope, Infrastruktur, ein warmes Bett.
Bilder vom Himmel über Lü kann man auf der Webseite des Astrovillage bewundern. Um Bilder des Universums zu machen (deep sky imaging), braucht es jedoch nicht unbedingt die idealen Verhältnisse von Bergen oder Wüsten, es ist sogar in urbanen Gegenden wie Dübendorf möglich!
In diesem Science Café werden Vaclav und Jitka das Astrovillage Lü Stailas und seine Möglichkeiten vorstellen. Sie werden in die Grundlagen des Deep Sky Imaging einführen, auch für vorstädtische Gebiete.
Falls das Wetter mitmacht, können Interessierte nach der Veranstaltung einen Blick durch unser Vorstadt-Teleskop auf dem Dach werfen.
Dieses Science Café wieder als Science & Soup
Essen ab 19.00, Apéro, Suppe, Dessert: 20.00 (Getränke separat)
Science ab 20.00, Eintritt: Kollekte
Reservation von Vorteil, da begrenzte Platzzahl, Formular unten
Mittwoch, 6. Dezember 2017, ab 19.00
Astrofotografie mit Amateurmitteln
Was ist heute möglich?
Spätestens mit den Erfolgen des Hubble-Weltraum-Teleskops wurde die Vielfalt und Schönheit von Objekten des Nachthimmels für alle ersichtlich. Um z.B. Galaxien, galaktische Nebel oder Sternentstehungsorte festhalten und studieren zu können, wird eine ausgereifte Technologie benötigt. Techniken, die anfangs nur in professionellen Sternwarten eingesetzt wurden, sind zunehmends auch dem Amateur-Bereich zugänglich. Die fortschreitenden Hard- and Software-Technologien eröffnen dem Hobby-Astronomen eine Fülle an Möglichkeiten für die Entdeckungsreise am Nachthimmel. Im Vortrag wird die Prozedur zur Bildgewinnung von extrem lichtschwachen Objekten vorgestellt. Der wissenschaftlich korrekte und konsequente Umgang mit den z.T. vollautomatisch gewonnenen Bilddaten ist einer der Schwerpunkte. Damit wird nicht nur gezeigt, welche spektakulären Bilder man heute erstellen kann, sondern auch wie man als Amateur sogar mit professionellen Resultaten der modernen Zeit mithalten kann.
Fabian Neyer ist einer der besten Astrofotografen der Schweiz.
Er fotografiert in der Sternwarte Antares in Gossau bei St. Gallen. Seine Arbeiten kann man auf der Webseite starpointing.com bewundern. Sie haben internationale Preise gewonnen und erscheinen z.B. regelmässig auf Astronomy Pictures of the Day APOD.
Dieses Science Café wieder als Science & Soup
Essen ab 19.00, Apéro, Suppe, Dessert: 20.00 (Getränke separat)
Science ab 20.00, Eintritt: Kollekte
Reservation von Vorteil, da begrenzte Platzzahl, Formular rechts
Mittwoch, 15. März 2017, ab 19.00
Schwarze Löcher
Sie beflügeln unsere Fantasie.
Aber existieren sie überhaupt?
Wo sind sie? Was gibt es drin? Wohin führen sie?
Kann man sich durch sie in andere Welten katapultieren lassen?
Kevin Schawinski, Professor für Astronomie an der ETHZ
wird am 3. Science Café unsere Hirnzellen zum Glühen bringen.
Denn die Wirklichkeit ist fast verrückter als die Fantasie.
Diesmal als Science & Soup
Mittwoch, 2. November 2016, 20.00
Die Sonne – alte Bekannte oder grosse Unbekannte?
mit der Sonnenphysikerin Dr. Marina Battaglia, FHNW
Seit Menschengedenken beobachten wir die Sonne mit grosser Aufmerksamkeit. Aus dem All, mit Weltraumteleskopen beobachtet, zeigt sie unerwartete und unbekannte Seiten. In den letzten Jahrzehnten haben wir auf diese Weise viele neue und überraschende Erkenntnisse gewonnen. Dennoch sind wir weit davon entfernt, die Vorgänge auf der Sonne wirklich zu verstehen. Einige Rätsel bleiben bis heute ungelöst.